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Über Fliesen

WISSENSWERTES ÜBER DIE FLIESE

Bodenfliesen und Wandfliesen - robust für den täglichen Gebrauch


DIE FLIESE – VOM ALTERTUM ZUR GEGENWART

Die ersten Gegenstände aus Ton entstanden vor ca. 30.000 Jahren; aber es dauerte weitere ca. 20.000 Jahre bevor der Mensch in der Lage war, Gebrauchsgegenstände aus Keramik (griech. Keramos) herzustellen. Die ältesten Funde stammen aus der Zeit um 9.000 v.Chr. Sie wurden im oberen Niltal in Ägypten gefunden. Die ersten glasierten Fliesen wurden als Wandschmuck in den altägyptischen Pyramiden (ca. 2.600 v.Chr.) verwendet und fanden danach eine rasche Verbreitung auch in Persien, bei den Assyrern und Babyloniern. In Europa wurde die Fliese ab dem 14. Jahrhundert populär. Besonders bekannt wurden u.a. die Delfter Fayencemanufakturen. „Delfter Kacheln“ werden bis heute auf der ganzen Welt geschätzt. Erst vor etwa 1000 Jahren wurden keramische Fliesen als Wand- und Fußbodenbeläge auch in Deutschland verwendet. Zuerst ausschließlich in Schlössern, Palästen und Kirchen. Nur Fürsten und Könige konnten sich diesen Luxus leisten. Heute sind Wand- und Bodenfliesen aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Dank industrieller Fertigungsmethoden ist aus dem Luxus- ein Gebrauchsgegenstand geworden.

HERSTELLUNG UND ARTEN

Seit dem Altertum hat sich an der Zusammensetzung der zu verwendenden Rohstoffe nicht viel verändert. Noch immer ist der Ton für Wand- oder Bodenfliesen die Basis dieser Baukeramik. Dem Ton werden andere mineralische Rohstoffe hinzugefügt, z.B. Quarz, Kaolin und Feldspat. In einigen Fällen auch Dolomit, Schamott oder Calcit. Die Fliesenarten unterscheiden sich qualitativ stark voneinander, durch Art, Zusammensetzung der Rohstoffe und deren Verarbeitung sind entscheidend für die Wandfliese bzw. Bodenfliese. Die so gewonnen Rohmasse wird gepresst - feinkeramische Massen im sog. Trockenpressverfahren, Massen für Grobkeramiken im Strangpressverfahren – und dann nach dem Trocknen bei Temperaturen zwischen 900 und 1200 Grad Celsius gebrannt. Wir unterscheiden u.a. in Einbrand- und Doppelbrandfliesen. Während Einbrandfliesen nur einem Brennvorgang benötigen, um die Scherbe mit der Glasur entstehen zu lassen, zeichnen sich Doppelbrandfliesen dadurch aus, dass erst die Scherbe und danach die Glasur in zwei verschiedenen Arbeitsschritten gebrannt werden. Die so hergestellten Fliesen unterscheiden wir in 3 Hauptarten: Steingutfliesen, Steinzeugfliesen und Feinsteinzeugfliesen.

Steingutfliesen

sind glasierte keramische Fliesen. Sie werden ausschließlich als Wandfliesen verwendet. Ihre durchsichtige oder auch undurchsichtige keramische Glasur wird in der Regel in einem zweiten Brennvorgang aufgeschmolzen. Diese Wandfliesen haben eine hohe Wasseraufnahme ca. 20% und sind dadurch ausschließlich für den Innenbereich geeignet.

Steinzeugfliesen

sind glasierte oder unglasierte Fliesen die im Einbrandverfahren hergestellt werden. Steinzeugfliesen haben eine geringe Wasseraufnahme und sind im Material fester, als Steingutfliesen. Die Wasseraufnahme liegt bei unter 3% und die Steinzeug Fliesen sind als frostsicher einzustufen, jedoch wird von der Verlegung im Außenbereich abgeraten. Dementsprechend ist die Fliese aus Steinzeug als Wandfliese geeignet.

ACHTUNG: Wandfliesen sollten nie als Bodenfliesen verwendet werden. Ihre Glasur kann z.B. durch herunterfallende Gegenstände leicht beschädigt werden, die Glasur abplatzen.


Feinsteinzeugfliesen

Feinsteinzeugfliesen sind feinaufbereitete Fliesen mit extrem niedriger Wasseraufnahme o, 5% und gelten somit als frostsicher. (DIN EN 176 - Gruppe B1). Aufgrund Ihrer Materialzusammensetzung und hohen Brenntemperatur sind sie sehr hart und widerstandsfähig. Sie können diese Fliese als Wandfliese oder auch als Bodenfliese verwenden. Feinsteinzeugfliesen gibt es in den folgenden Varianten:

Glasiertes Feinsteinzeug:

Die Wand-oder Bodenfliesen werden am häufigsten glasiert verkauft. Die Glasur bestimmt die Oberflächeneigenschaft und somit auch den Abrieb, letztlich macht es auch die Qualität der Wandfliese bzw. Bodenfliese aus.

Unglasiertes Feinsteinzeug:

Diese Wand-und Boden Fliesenart ist das sogenannte Feinkorn (Salz- & Pfeffer-Optik) am häufigsten vertreten und zu günstigen Preisen erhältlich. Es fallen auch qualitativ hochwertige Fliesen wie Marmor oder Granitimitate in diese Kategorie. Sie sind dem Naturstein technisch überlegen, unempfindlich gegen Verschmutzungen, können gut gereinigt werden, strapazierfähig und haben einen geringen Oberflächenverschleiß.

Poliertes Feinsteinzeug:

In diesem Verfahren werden zusätzliche Arbeitsschritt geleistet und die Wandfliese bzw. Bodenfliese wird in mehreren Stufen auf Hochglanz poliert. Meistens werden unglasierte Feinsteinzeugfliesen poliert zunehmend aber auch auf glasiertes Feinsteinzeug welches eine polierte Glasur bewirkt. Die Wandfliesen bzw. Bodenfliesen sind glänzend, jedoch weniger Widerstandsfähig gegen Kratzer. Polierte Glasuren sind nicht empfehlenswert in stark belasteten. Durch das Polieren werden bei der Fliese geschlossene Poren während des Brennvorgangs wieder geöffnet und somit können Fremdstoffe, Schmutz, Fette oder Öle eindringen. Voraussetzung ist eine Imprägnierung dieser Wandfliese bzw. Bodenfliese.

GÄNGIGE NORMEN UND STANDARDS

Walltiles

Abriebklassen

Die Wand- oder Boden Fliesen werden in 5 folgende Abriebklassen eingeteilt:

Klasse 1: Die Bodenfliese für Räume mit leichter Beanspruchung, z.B. den Barfuß- und Hausschuhbereich in Bädern und Schlafzimmern, Sanitärräumen oder als Wandfliese geeignet.

Klasse 2: Die Bodenfliese für Räume mit mittlerer Beanspruchung, durch normales Schuhwerk wie den allgemeinen privaten Wohnbereich ( außer Küchen)im Wohn- und Esszimmer, Treppen, und Terassen.

Klasse 3: Die Bodenfliese für Räume mit mittelstarker Beanspruchung und im gesamten Wohnbereich einsetzbar z.B. in Dielen, Fluren sowie auf Terrassen und Balkonen.

Klasse 4: Die Bodenfliese für Räume mit hoher Beanspruchung, z.B. in Hauseingängen, Küchen, Arbeits- und Wirtschaftsräumen.

Klasse 5: Die Bodenfliese für höchste Beanspruchung in allen Räumen und auf Flächen, die extrem belastet werden, wie z.B. Ladenlokalen, Hotels, Gastronomie Betrieben, Garagen, Industrielabore und ähnlichen Bereichen eingesetzt.

Trittsicherheit

Im Gegensatz zu gewerblichen Bereichen, in denen für die Verlegung von Wand bzw. Bodenfliesen Standards vorgeschrieben sind, existieren diese im privaten Bereich nicht. Doch was für gewerbliche Bereiche vorgeschrieben und als richtig anerkannt wird, kann auch für den privaten Bereich nicht falsch sein. Wir möchten Sie deshalb im Nachstehenden mit einigen gewerblichen Vorschriften vertraut machen. Je nach Neigungswinkel (Gefälle) der auf der Fläche zu verlegenden Bodenfliesen gelten unterschiedliche Bewertungsgruppen: von 3 bis 10° (R9), 10 - 19° (R10), 19 - 27° (R11), 27 - 35° (R12) und über 35° (R13). In den Bewertungsgruppen geht es um einen geringen, normalen, erhöhten, großen oder sogar sehr großen "Haftreibwert". Die zu verlegenden Bodenfliesen müssen den spezifizierten Anforderungen gerecht werden - trittsicher sein. Wenn fettige, "pastöse" oder faserig-zähe Stoffe auf den Boden gelangen können (z.B. in Schlachtereien und Tankstellen), müssen die Bodenfliesen einen "Verdrängungsraum" besitzen, der nach vier V-Klassen bewertet wird. Um die Gefahr des Ausrutschen zu definieren hat der Bundesverband der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand (BAGUV) nassbelastete Barfußbereiche in drei Bewertungsgruppen eingeteilt. Der Neigungswinkel ist auch hier das Maß der Rutschhemmung und führt zur Zuordnung des Bodenbelags in die Bewertungsgruppen A (Mindestneigungswinkel 12°), B (Mindestneigungswinkel 18°) oder C (Mindestneigungswinkel 24°). Die Bewertungsgruppen gelten übrigens trotz der Definition über den Neigungswinkel nur für ebene Böden. Wer im Nassbereich also einen geneigten Boden verfliesen will, muss noch höhere Anforderungen an die Rutschhemmung des Bodenbelags stellen. "Weitgehend trockene Barfußgänge", "Umkleideräume", "weitgehend trockene Sauna- und Ruhebereiche" usw. müssen mit Bodenfliesen der Bewertungsgruppe A ausgestattet sein. Die Bewertungsgruppe B ist anzuwenden bei weitgehend nassen Barfußgängen, für Beckenböden verschiedenster Art und für Planschbecken. Die Bewertungsgruppe C schließlich ist Vorschrift bei ins Wasser führenden Treppen oder sog. Durchschreitebecken.

PRAKTISCHE TIPPS

Die Auswahl der Wand bzw. Bodenfliesen nach Form und Farbe ist natürlich Geschmackssache. Nur sollten bei Kauf auch praktische und sicherheitstechnische Erwägungen nicht außer Acht gelassen werden. Deshalb denken Sie bitte auch daran: Bodenfliesen auf Balkonen und Terrassen sind besonders hohen Beanspruchungen durch Witterungseinflüssen ausgesetzt (Sonneneinstrahlung, Temperatur- schwankungen Nässe). Sie müssen frostsicher sein. Balkone und Terrassen sind Nassbereiche. Treppen können mit verschiedenen Bodenfliesen belegt werden. Besonders wichtig ist hier die Trittsicherheit. Treppen sind immer eine Stolperquelle mit u.U. hoher Rutschgefahr. Der Fliesenhandel bietet Ihnen für die Selbstverlegung der Bodenfliesen alle notwendigen Werkzeuge, Zubehör und Informationen an. Die Verlegung ist aber für den Laien oft nicht ganz unproblematisch, besonders in Nassbereichen und auf Treppen. Überlegen Sie deshalb bitte auch, ob Sie die Arbeiten nicht doch durch einen geübten Fachmann ausführen lassen wollen – mit Garantie nach VOB.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung

Ihr Team Mosafil