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Rektifizierung & Kalibrierung der Fliese

Rektifizierung oder Kalibrierung: Unterschiede und Besonderheiten

Beim Fliesenkauf haben Sie ganz unterschiedliche Möglichkeiten, sich für die favorisierte Kantenbearbeitung zu entscheiden. Hier erfahren Sie die Unterschiede und finden heraus, welche Wand- und Bodenfliesen für Sie optimal sind. In der Regel werden Fliesen mit Presskante, also kalibriert gewählt. Soll die Verlegung ohne oder mit sehr schmalen Fugen erfolgen, bieten sich Fliesen mit Rektifizierung an. Ob Kalibrierung oder Rektifizierung der kanten gewählt wird, hängt also maßgeblich mit der Verlegung und der gewünschten Fugenbreite zusammen.
   

Fliesen mit Presskante: Die Kalibrierung ist Standard

Die meisten Fliesen verfügen über kalibrierte Kanten, die in der Regel auch als Presskante bezeichnet werden. Die Bezeichnung Presskante stammt daher, dass die Fliesen in Form gepresst und mit einer leicht abgewinkelten Kante gefertigt sind. Kalibrierte Fliesen sind maßgleich, da sie direkt nach der Herstellung nach ihrem Kaliber sortiert werden. Dennoch eignen sie sich eher für die Verarbeitung mit größeren Fugen, da ihre Kanten nicht so scharf wie bei rektifizierten Fliesen sind. Herkömmliche Wand- und Bodenfliesen sind in Kalibrierung gefertigt und sind in den Maßen 20x20, 30x30 oder 40x40cm erhältlich. Um die Schrägen an den Kanten auszugleichen, verwenden Sie am besten Fugenkreuze und füllen die Abstände zwischen den Fliesen gleichmäßig mit Fugenmasse auf. Für eine Verlegung Kante an Kante oder sehr schmale Fugen sind Fliesen mit einer Kalibrierung nicht geeignet.
   

Die Rektifizierung: Scharfe Kanten im 90° Winkel

Sollen die Fliesen an der Wand oder auf dem Fußboden aneinander oder mit einem marginalen Abstand unter 2mm verlegt werden, bieten sich Fliesen mit Rektifizierung an. Rektifizierte Fliesen sind mit einer 90° scharfen Kante versehen, wodurch die direkte Aneinanderreihung möglich ist. Die Kanten wurden nach der Fliesenherstellung geschliffen und so auf einen korrekten 90° Winkel gebracht. Vor allem bei Feinsteinzeug wird die Rektifizierung sehr gerne verwendet, da Fliesenböden bevorzugt mit kleinsten oder ohne Fugen gestaltet werden. Durch die Mehrarbeit der nachträglichen Abschleifarbeiten sind Fliesen mit Rektifizierung teurer als Ausführungen mit Presskante. Dennoch bieten sie einige Vorteile, vor allem wenn der Boden oder die Wand mit einem gleichmäßigen Fliesenspiegel ohne Abstände gestaltet werden soll.
   

Normale oder schmale Fuge: Kantenbearbeitung orientiert sich am gewünschten Fliesenbild

Rektifizierte oder mit Kalibrierung gefertigte Fliesen können Sie in unterschiedlichen Ausführungen und aus verschiedenen Materialien wählen. Die Klassiker unter den Wand- und Bodenfliesen sind mit einer Presskante versehen, bei deren Verlegung unbedingt Fugen gesetzt werden müssen. Für schmale Fugen oder die direkte Aneinanderreihung der Fliesen sollten Sie die Rektifizierung wählen, da diese Fliesen über vollständig ebenmäßige und scharfe Kanten verfügen. Die Fugen nehmen maßgeblichen Einfluss auf die Optik des gesamten Fliesenspiegels. Es empfiehlt sich daher, vorab zu überlegen, ob Sie einen von Fugen durchbrochenen oder einen ebenmäßigen Boden ohne größere Fliesenabstände wünschen. Bei Naturstein und Feinsteinzeug verschönern sehr schmale Fugen das Fliesenbild.